HANDLUNGSFELDER

Handlungsfeld: Behindertensport

Behindertensport

Die Gründerväter waren Kriegsversehrte, heute sind die Beeinträchtigungen vielfältig

Der Behindertensport führt seine Wurzeln auf Lazarette und Kliniken während und nach den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert zurück. Schon damals wurde der positive Effekt sportlicher Aktivitäten auf Körper und Seele der Verwundeten erkannt. Nach Ende der Weltkriege suchten die Versehrten nach Möglichkeiten,  trotz ihrer Beeinträchtigungen weiter Sport zu treiben. Ihr zentrales Motto lautete: „Nicht dem nachtrauern, was nicht mehr möglich ist, sondern das fördern, was geblieben ist“. Dieser Satz gilt auch noch heute, obwohl sich der Charakter des Behindertensports gewandelt hat.

Allerdings dürfte Behindertensport für Kriegsversehrte bald Geschichte sein,  die Tendenz verläuft zunehmend in Richtung Rehabilitationssport. Dies unterstreicht auch die deutliche Zunahme der Herzsportgruppen. Der medizinische Fortschritt hat zur Folge, dass Säuglinge auch mit schweren Behinderungen überleben und auch Senioren in höherem Alter erfolgreich behandelt werden können. Für beide Gruppen hat körperliche Aktivität eine hohe Bedeutung und kann mit entsprechenden Sportangeboten gezielt gefördert werden.

Das Thema Inklusion ist eine Herausforderung für jetzt und in Zukunft. Hier geht es um die Teilhabe der Menschen mit Behinderung an allen Bereichen des täglichen Lebens, seien es berufliche Möglichkeiten, kulturelle Veranstaltungen oder eben auch der Sport. Dieses Grundrecht ist in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert. Es geht um das gemeinsame Leben und Erleben von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Dies stellt für die Sportverbände und vor allem die Vereine die Frage,  wie und in welchem Umfang dies umgesetzt werden kann. Unbestritten ist,  dass der Grad der Inklusion vom Grad der Behinderung abhängt. Die Sportorganisationen können das nur im Zusammenwirken mit der (kommunalen) Politik und anderen Organisationen umsetzen. Die Größe dieser Herausforderung erkennt man schon an der Vielzahl der Behinderungen und deren Schweregrade. Hier gilt es auszuloten, was möglich ist um denjenigen, die nach Sportmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung suchen,  weiterhelfen zu können. Hier sieht der Kreissportbund Salzgitter eine seiner Aufgaben: Vereine, die Sport für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen anbieten, müssen zusammen gebracht werden. Gemeinsam mit kommunalen Entscheidungsträgern gilt es Voraussetzungen für Behindertensport zu schaffen.

Bewegung und körperliche Aktivität sind Grundvoraussetzungen Gesundheit und Wohlbefinden. Darüber hinaus kann körperliche Aktivität einen umfassenden Einfluss auf die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden haben, ermöglicht sie gerade älteren Menschen den Erhalt der Selbständigkeit, soziale Kontakte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Vor diesem Hintergrund ist festzuhalten, dass Sport nicht nur eine Sache für junge Menschen ist. Auch im Alter hilft sportliche Betätigung das Leben insgesamt lebenswert zu erhalten. Der organisierte Sport bietet deshalb eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote, Programme und Projekte an. Dazu gehören z.B. „Fit ab 50″, „Bewegungsangebote 70 plus“, Agil-Sporttage, sowie sonstige spezielle Angebote für Ältere.

Festzuhalten ist, dass es bereits ein vielfältiges Spektrum von unterschiedlichen Angeboten und Initiativen gibt, die sich dem Thema Bewegungsförderung für ältere Menschen widmen. Trotzdem besteht weiterhin Handlungsbedarf, um auch den älteren Menschen mehr Bewegung zu ermöglichen, die bisher Angebote nicht in Anspruch nehmen und um Lebenswelten zu schaffen, die mehr Bewegung im Alltag älterer Menschen unterstützen.

Voraussetzung dazu sind Kenntnisse über die Bedürfnisse und Vorstellungen der Zielgruppe. Daher gilt es, diese frühzeitig einzubeziehen und entsprechend zu befähigen.

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